

Elektronik
Eberhard Schoener (* 13. Mai 1938 in Stuttgart) ist ein deutscher Dirigent und Komponist.
Seit den 1970er Jahren bemühte er sich um das Zusammenbringen von klassischer Musik, Popmusik und Weltmusik. Dabei arbeitete er mehrere Jahre mit Bands wie Procol Harum, dem Musiker Sting und den späteren The Police zusammen. Auch auf dem Album 'The Turn of a Friendly Card' von The Alan Parsons Project wirkte er als Dirigent der Musiker der Münchner Kammeroper mit.
Schon das Intro zu "Trans-AM" lässt erahnen, wie bizarr und aussergewöhnlich die Musik auf dem vorliegenden Tonträger bisweilen sein kann. Begleitet von den im Hintegrund surrenden Synthesizern erklingen Akkorde eines Rocktrios zur stolzen Bläsersektion eines Symphonieorchesters. Das Rocktrio sollte unter dem Namen Police sehr bald zum Welterfolg kommen. Bevor es aber soweit war, hatten Police an dem aus der Perspektive eines kommerziellen Welterfolges ganz besonders seltsamen "Flashback"-Experiment von Eberhard Schoener teilgenommen.
Die A-Seite ist deutlich flotter, popsongorinierter als die zweite Seite. Auf fast allen Stücken singt STING die Leadvocals, und schon daher wirken die Tracks teilweise wie unveröffentlichte POLICE-Aufnahmen, wenn die typisch schoenerschen Elektronics nicht wären. "Why dont't you answer" erinnert im Synthiesound an "STRATOSFEAR" von TD, und kommt mit einem sehr schnellen Beat daher, über den STING dann seine typischen Gesangslinien und Schoener noch ein paar eher sphärische Klangteppiche legt - eine reizvolle Kombination. "Only the wind" besteht aus 2 Teilen, einem sehr beatlesähnlichen Song, der ein sehr elektronisches Mittelstück enthält. "Powerslide" dagegen könnte von der Melodie ein verlorenes Wakemantape sein, was aber nicht negativ gemeint ist. "Flashback" ist wieder ein sehr POLICE-ähnlicher Song und "Epilogue" ein getragenes Orchesterstück, dass schon auf die 2. LP-Seite überleitet.
"From the new world" birgt eine unwirkliche Welt, die aus Fusion-angehauchten, extrem hoch gesungenen, sphärischen Rock-Songs, einer Elektro-Pop-Nummer ("Why don't you answer") sowie aus orchestralen und elektronischen Einsprengseln besteht. Das leider sehr kurze "Powerslide" (von alledem dem traditionellen Progrock noch am nächsten) bietet die melodieorientierte Keyboardarbeit von Schoener, der dabei von dem Police-Trio ohne Gesang unterstützt wird.
Der zweite Teil der CD (früher mal die zweite LP-Seite) wird von "Rhine-Bow" eröffnet. Die orchestrale Begleitung, die den Gesang von Sting umgibt, klingt für micht wie eine Synthese aus echtem und elektronischem Orchester. Vermutlich sind es doch kreativ eingesetzte Mellotronklänge. In "Loreley" hören wir durch Sopransax und elektronische Keyboards erweiterte Orchestermusik, die gut geeignet ist, finsteren und melancholischen Stimmungen zu entsprechen. Die elektronisch-epische Musik von "Magma", zu der ein Gittarist einige Solos beisteuert, dürfte in ihrer Atmosphäre Freunden der "Berliner Schule" gefallen. 2011 hat man noch einen neuen Mix von "Why don't you answer" drangehängt.
In der heutigen Zeit, in der denkbare und undenkbare Stilverbindungen fast selbstverständlich geworden sind, erscheint Schoeners "Flashback" als eine Pioniertat in der Disziplin der unwahrscheinlichen Stilmischungen.
(babyblaue-seiten.de)
von LP
From The New World
A1 Trans-Am 3:22
A2 Why Don't You Answer 4:26
A3 Only The Wind 4:05
A4 Powerslide 1:32
A5 Flashback 3:04
A6 Epilogue 2:40
From The Old World
B1 Rhine-Bow 8:04
B2 Loreley 5:04
B3 Magma 8:53Olaf Kübler sax
Hansi Stroer gtr, piano
Stuart Copeland drums, percussion
Andy Summers e-guitar
Sting bass, vocals
mp3 320